Autobiografie? Lebenserinnerungen? Memoiren?

Worin bestehen die Unterschiede? Wofür sollte ich mich entscheiden, wenn ich meine Erinnerungen schreiben oder schreiben lassen möchte?

Worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen einer Autobiografie und den aufgezeichneten Lebenserinnerungen oder gar den Memoiren einer Person?

Für welche biografische Textform sollte ich mich entscheiden, wenn ich mich schreibend meiner bereits vergangenen Lebenszeit widmen will?

Eine Autobiografie ist die Geschichte eines Lebens. Der Erzähler versucht, alle wichtigen Elemente und interessanten Episoden seines Lebens einzufangen. Es geht also bei der Autobiografie eines Bäckermeisters nicht nur um seine Ausbildung, die Arbeit in der Backstube, den Ausbau des Geschäftes, die Eröffnung neuer Filialen u. a. m., sondern er wird über seine Kindheit und Schulzeit erzählen, über die erste Liebe, die Familiengründung, die Geburt seines Nachwuchses, von Urlaubsreisen und Hobbys, Hausbau, Krankheiten und Misserfolgen.

Eine Autobiografie wird das Leben meist chronologisch aufzeichnen. Sie nimmt häufig ihren Anfang mit der Geburt des Erzählers, kann aber auch mit der Geschichte seiner Vorfahren beginnen.

Eine Erinnerung oder Lebenserinnerung dagegen ist eine Geschichte aus einem Leben. Wenn man sich für das Aufschreiben von Erinnerungen entschließt, so kann man zuvor ein Thema festlegen, das dieses autobiografische Werk zusammenhält.

So ist das Thema von Uwe Timms „Am Beispiel meines Bruders“ nicht nur die Erinnerung an Familienmitglieder und seine mit dem Bruder verlebte Zeit, sondern auch die Auseinandersetzung und persönliche Abrechnung mit dem Nationalsozialismus.

Aber es ist durchaus auch möglich, Lebenserinnerungen als in sich abgeschlossene Erzählungen einfach aneinanderzureihen.

Manchmal trägt ein Buch den Untertitel „Erinnerungen“, obwohl es sich eindeutig um eine klassische Autobiografie handelt. Offenbar soll hier der Eindruck erweckt werden, dass es sich auf jeden Fall nur um (subjektive) Erinnerungen – im besten Sinne des Wortes – des Autors handelt, die somit auch keinen Anspruch auf eine historisch exakte Eingliederung in das Zeitgeschehen erheben.

Der amerikanische Schriftsteller (und Schauspieler und Politiker) Gore Vidal sagte hierzu: „Eine Erinnerung stellt dar, wie jemand sein Leben betrachtet, während eine Autobiografie Historie ist, die nach Recherche, Daten und überprüften Fakten verlangt.“

In seinen Memoiren dagegen richtet der Autor das Augenmerk vor allem auf die äußeren Ereignisse, die sein bisheriges Leben bestimmt haben. Insbesondere berufliche, politische und andere öffentlich bedeutsame Tätigkeiten bestimmen diese Aufzeichnungen. Daher sind Memoiren auch die bevorzugte autobiografische Form für prominente oder doch zumindest allgemein bekannte Personen des öffentlichen Lebens.

Um Erinnerungen im weitesten Sinne des Wortes aufschreiben zu können, muss man sich natürlich erst mal erinnern, und dieser Prozess führt uns unweigerlich in unser Inneres. Das wird nicht immer einfach sein. Sie brauchen vor allem Offenheit und Mut, aber auch die nötige Gelassenheit, um sich von eventuell aufkommenden „schwarzen Erinnerungen“ nicht von Ihrem Vorhaben abbringen zu lassen. Und Sie brauchen eine gehörige Portion Hartnäckigkeit und Disziplin, denn es ist ein schöner, aber meist auch recht anstrengender Weg bis zur endgültigen Fertigstellung eines auch wirklich lesenswerten autobiografischen Manuskripts!

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Marianne Hollmann-Wobschall

Dipl. rer. pol., Poesiepädagogin, Autorin, Ghostwriterin, Biografin, Lektorin, Schreibcoach,

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